Antwort auf Artikel: Juden fühlen sich nicht mehr wohl in Hagen

Mit großer Bestürzung habe ich den Artikel „Juden fühlen sich nicht mehr wohl in Hagen“ gelesen, in dem Rabbi Feldheim seine berechtigten Sorgen zum Ausdruck bringt.

Unsere jüdische Gemeinde in Hagen ist weltoffen und tolerant, aber durch die Geschehnisse des letzten Jahres auch sehr beängstigt.

Eine Angst, die in Hagen nicht mehr existieren darf! Ich teile jedoch die Ansicht von Rabbi Feldheim, dass antisemitische Parolen und entsprechendes Verhalten nicht mehr im ausreichenden Maße von der Gesellschaft kritisch hinterfragt werden.

Dies ist eine Entwicklung, die es unbedingt aufzuhalten gilt. Es kann in einem demokratischen Deutschland nicht sein, dass sich ein Rabbi mit der traditionellen Kippa nicht mehr auf die Straße traut. Dies muss in einem toleranten und weltoffenen Deutschland, gerade im öffentlichen Raum, absolut selbstverständlich sein. Wir täten gut daran, uns auf unsere christlich-jüdischen Wurzeln zu besinnen. Ich bin stolz auf meine Stadt, die am Samstag mit der geplanten Gegendemonstration ein klares Zeichen für eine demokratische Gesellschaft setzen wird.

Es gilt nun Demagogen und Schwarz-Rednern entschieden entgegenzutreten, ob sie nun die Meinungs- und Pressefreiheit angreifen oder hilflose Menschen in einem jüdischen Supermarkt.

Es galten und gelten in Deutschland unter anderem vier Grundsätze.

  • <code>   Die Würde des Menschen ist unantastbar
    </code>
  • <code>   Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit
    </code>
  • <code>   Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich
    </code>
  • <code>   Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit der religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich
    </code>

Nur wer sich an diese Grundsätze hält, kann auch einen wertvollen Beitrag zum Gelingen des Miteinanders schaffen.

Eins muss jedoch klar sein, dass die Meinungsfreiheit ein genauso hohes Gut ist, wie die Religionsfreiheit, nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa.

Ich bin stolz darauf, diese verbriefte Freiheit auf „das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern“ nutzen zu können.

Dennoch sollten wir nicht nur von „Je suis Charlie“ (Ich bin Charlie) sprechen, sondern auch mit Stolz von „Je suis Juif“ (Ich bin Jude)

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